Die Generation Y verstehen. Was die Führungskraft über Millennials wissen muss.

Millennials sind zwischen 1981 und 1996 geboren und seit geraumer Zeit im Berufsleben angekommen. Im manchen Branchen machen sie gar den Mehrteil der Belegschaft aus.

In Unternehmen mit Mitarbeitern aus diversen Generationen (Baby Boomers, Gen X) führen die unterschiedlichen Sichtweisen auf hierarchische Strukturen, Mitbestimmung im Unternehmen, Jobausgestaltung und Work-Life-Balance zum "Culture Clash". 
Dipl-Psychologe Michael Lorenz, Dozent an der Steinbeis-SMI und Inhaber der grow up managementberatung erklärt uns die Motive und Verhaltensweisen der Generation Y.




Die Generation der Digital Natives – mit dem Internet aufgewachsen, stets umsorgt von ihren Helikopter-Eltern, nie kritisiert, sondern immer gefördert  – diese Generation ist offensichtlich etwas anders. Reden wir heute einmal über ihr Berufsleben.

Am liebsten arbeiten sie ohne feste Regeln und in Unternehmen mit äußerst flachen Hierarchien: Die Generations Y und Z. Sie haben kein Verständnis für Privilegien, die aufgrund einer höheren Position abgeleitet werden.

Aber nur weil jemand einen Titel hat oder nur weil jemand älter ist, oder nur weil der Professor heißt... das ist halt gar nichts. 
"Unternehmen müssen sich ganz sicher darauf einstellen, dass der Rechteabstand, die Vertikalität niedriger sein muss, um eine gute Führungskultur und eine gute Führungssituation zu schaffen für jüngere Menschen, (...) also ... das können Sie verstehen als Machtdistanz (....) diese Vertikalität muss sicher, um im Durchschnitt jüngeren Leuten angenehm oder leistungsfördernd zu erscheinen, viel niedriger vertikal sein 

Junge Berufseinsteiger von heute sehen sich von Anfang an als vollwertiges Teammitglied. Dieser bereits in der Familie früh eingeübte Wunsch nach Mitbestimmung behält selbstverständlich in späteren Lebensphasen seine Bedeutung.

Es ist heute nicht ungewöhnlich, dass ein 3-jähriges Kind gefragt wird, du magst nicht mehr bei der Oma sein, gut, dann fahren wir halt. Das heißt, das wären vor 20, 30 Jahren völlig unvorstellbare Situationen gewesen, dass Kinder oder Schüler mehr oder weniger gleichberechtigte Teile sind und auch eine gleichberechtigte Stimme haben. 
  
Die Generation Z, die 1995 und später geboren wurde, ist in einem besonderen Kontext aufgewachsen: Diese jungen Menschen standen ständig im Mittelpunkt, wurden einbezogen, motiviert, gelobt, ihr Selbstbewusstsein wurde gefördert. Diese Generation ist wirklich gut darin, ihre Meinung zu vertreten und Kritik anzubringen. Doch wer weder von Eltern noch von Lehrern Grenzen erfahren hat, kann häufig mit Kritik nicht gut umgehen.

Aber ich finde das völlig erklärbar, wenn man bis zum Alter von 25 ,26, wo man in ein Unternehmen eintritt, überwiegend positive Rückmeldung bekommen hat.

Im Unterschied zu älteren Generationen scheinen Jüngere die Work-Live-Balance, also das Verhältnis zwischen „Arbeiten“ und „Freizeit“ anders zu gewichten.

In unserer Vorstellung – in unserer gemittelten, nicht existenten Vorstellung, auch wir sind ja keine homogene Generation gewesen, jedenfalls galt: Wenn du etwas geleistet und geschaffen hast, dann darfst du auch die Früchte deines Wohlstandes genießen und die jüngere Generation erscheint Älteren so, als ob die sagt, wir fangen mal mit dem Genießen an. 

Hierfür kann man die jungen Generationen nur bedingt verantwortlich machen. Sie sind schlicht in einer Welt aufgewachsen, in der alles scheinbar ohne weitere Anstrengung verfügbar ist: Eigenheim, Autos, mehrere Urlaubsreisen im Jahr. Hinzu kommt: War man früher gezwungen, sich nach der Ausbildung für eine Festanstellung zu entscheiden, spricht man heute auch von der „Generation Praktikum“, also dem zeitlich befristeten Ausprobieren verschiedenster Betätigungen, ohne eine echte Bindung einzugehen. Auch deshalb stehen Unternehmen und insbesondere Führungskräfte der jüngeren Generation vor spannenden Herausforderungen.
 
Welcome to your next level.


Leadership ist in allen Studiengängen im Lehrplan enthalten.

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