Was ist eigentlich Tech for Good


News from the World of Change

Steinbeis SMI Round-up 1:

In der ersten Ausgabe unserer internationalen Sammlung rund um digitale Transformation, Innovation und Unternehmertum geht es u.a. um Tech for Good, Neugier als Innovationstreiber und KI-Anwendungen im E-Mail-Marketing.

TREND - Weltverbesserer Go Tech

Anfang Februar stellte Google seine neue „Live Transcribe“ Android-Funktion vor, die in Echtzeit Audio für taube und schwerhörige Menschen transkribiert und so Live-Konversationen ermöglicht. Ein paar Tage später sammelte das dänische Start-upToo Good To Go, das gegen Lebensmittelverschwendung vorgeht und per App Konsumenten mit Restaurants/Geschäften verbindet, weitere sechs Millionen Euro zu den bereits investierten zehn Millionen ein. Frage: Was haben die beiden gemeinsam. Antwort: Tech for Good.



Schon mal gehört? In den letzten zwei Jahren ist Tech for Good international zunehmend in aller Munde. Dahinter steckt jede Art von Technologieenwicklung und -anwendung, die – ganz simpel gesagt – Gutes bewirken möchte. Gesundheit, Umwelt, Bildung, soziale Themen: Wer mit #techforgood unterwegs ist (und das sind immer mehr), möchte in diesen Bereichen Probleme lösen und Bedingungen verbessern.

Zuerst geprägt wurde der Begriff in Großbritannien, wo die Bewegung in die frühen 2000er-Jahre zurückgeht, als Entwickler und Vertreter des öffentlichen und sozialen Sektors bei Hackathons zusammenkamen. Inzwischen steht er international für eine immer stärker wachsende Zahl von Tech-Unternehmen und Start-ups, die Nachhaltigkeit und Verantwortung in den Mittelpunkt ihrer Arbeit stellen. Beflügelt wird das sicher auch von einer nachwachsenden Unternehmergeneration (M-Wort erfolgreich vermieden), der es um mehr als nur Profit geht, aber auch von erfahreneren Leuten, die Erfahrung und Finanzen einsetzen, um ihrer Arbeit mehr Sinn und Nutzen zu geben.

Tech for Good stand auch im Mittelpunkt des letztjährigen VivaTech Events in Paris, das seit 2016 Start-ups und Investoren in großem Rahmen zusammenbringt – mit dem Fazit: Die Unternehmer von morgen werden diejenigen sein, die sozial verantwortliche Geschäftsmodelle entwickeln und Menschen dabei helfen, besser zu leben und zu konsumieren. Präsident Macron hatte im Rahmen des Get-Togethers der internationalen Innovationsszene zudem einen „Tech for Good Summit“ ausgerufen, wozu 60 CEOs der internationalen Digitalindustrie zu dem Thema am runden Tisch versammelt wurden.

Auch wenn sich Letzteres ein wenig nach „jumping on the bandwagon“ anhört, Tech for Good ist definitiv weder eine Modeerscheinung noch eine reine PR-Übung der großen Player. Egal, wie man es nennt, ob Social Tech oder, EU-offiziell, Digital Social Innovation (wozu es natürlich auch ein passendes Manifesto gibt) – wie und zu welchem Endzweck Technologie zum Einsatz kommt, wird angesichts der fortwährenden Entwicklungen (Stichwort KI, Stichwort Nutzerdaten) entscheidend für die Zukunft unserer Gesellschaft. Und Geschäftsideen sollten nicht ausgehen.

Mehr zum Thema:
Internationale Tech for Good Projekte



TECH

Intelligenter Mailen

Künstliche Intelligenz, unser aller Lieblingsschlagwort der Stunde. Aber was macht man eigentlich so mit KI? Ein paar ganz praktische Beispiele, wie Machine Learning international im E-Mail-Marketing eingesetzt wird:

Dell


Der Computerhersteller arbeitete mit einem Tech-Unternehmen, das Email-Betreffzeilen per KI generiert, um E-Mail-Engagement-Raten zu verbessern. Über die Analyse von Keywords und -sätzen, mit denen die besten Ergebnisse erzielt wurden, konnte Dell seine „E-Mail-Sprache“ optimieren und so die Effektivität des Kanals erhöhen.

Sky
Die Verknüpfung von Daten und Inhalten per maschinelle Intelligenz steht bei Sky im Mittelpunkt: Der Fernsehsender nutzt das Adobe Sensei Framework, um Interaktionen mit 22,5 Millionen Kunden auf allen digitalen Kanälen, inklusive E-Mail, zu verbessern. Künstliche Intelligenz wühlt sich durch die Massen an vorliegenden Kundeninformationen, um darauf basierend individuell passende Empfehlungen, Angebote und Erfahrungen auszugraben – und diese dann in optimierten E-Mails an den Mann/die Frau zu bringen.

Trendyol
Neben E-Mail-Betreff und Texten kommt KI auch bei der Versandzeit-Optimierung bzw. -Automatisierung zum Einsatz: Das türkische Handelsunternehmen Trendyol konkurriert insbesondere im Sportmodebereich mit internationalen Marken wie Adidas und ASOS. In Zusammenarbeit mit einem Spezialisten für Echtzeit-Personalisierung wurde daher identifiziert, welche Botschaften für welchen Kunden die höchste Relevanz haben. Im Rahmen eines speziellen Angebots für ein Fußball-Trikot wurde zudem mithilfe eines „Liveimage“ Tool, der Name des Empfängers auf das Trikot gelegt. Ergebnis: Die Conversion-Rate ging um 130% nach oben.

Mehr Details und weitere Beispiele gibt es hier.



INNOVATION

Bitte unbedingt wissbegierig bleiben

Ohne Neugier keine Innovation. Dieser grundlegenden Gleichung geht Merck in seiner aktuellen Neugier-Studie (spannend!) auf den Grund. 2016 wurde das Pharmaunternehmen zum ersten Mal neugierig und versuchte mit „Experten auf dem Gebiet der Neugier“ (sehr schön) ein Konzept der Neugier sowie ihre Wirkung in unterschiedlichen Märkten und Branchen zu definieren. Basierend auf den Ergebnissen wurde dann im letzten Jahr noch tiefer gebohrt und u.a. untersucht, welche Länder die Förderung der Neugier als Innovationstreiber als gute Investition betrachten und welche Generation am neugierigsten und innovationsfreudigsten ist. Die Ergebnisse der Befragung von 3.000 Arbeitnehmern aus fünf Branchen in China, Deutschland und den USA wurde nun veröffentlicht. Und, um es kurz zu machen: Wir Germans sind am neugierigsten und erreichen mit 71,9 auf dem Neugier-Index den höchsten Wert, gefolgt von 70,4 für die USA und 68,8 für China. Deutschland hat auch den geringsten Arbeitnehmeranteil mit geringer Neugierde, und wer jetzt – Achtung – neugierig auf mehr ist, findet hier. alle Ergebnisse. Übrigens: Merck leistet sich auch einen Neugier-Rat. Es kann also nichts mehr schief gehen.

Digital Innovation and Business Transformation Master studieren
Bachelor Digital Business and Innovation Studium.

NEWS

Fintech weiter im Aufwärtstrend. Mit einem Transaktionsvolumen von 30,8 Milliarden US-Dollar erreichten die Investitionen in Fintech Start-ups 2018 ihr bisher höchstes Niveau. Der aktuelle Fintech M&A Market Report des Beratungsunternehmens Hampleton Partners verzeichnet zudem, dass die durchschnittliche Finanzierungsrunde doppelt so viel wert ist wie 2017. Die britische Fintech-Szene mit den beiden Milliarden-Pfund bewerteten „Unicorns“ Monzo und Revolut liegt europaweit vorne, international führend sind amerikanische und chinesische Fintech-Giganten.
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Internationales Kreativranking. Nicht nur neugierig, sondern auch kreativ: Im neuen The Big Won Ranking steht Deutschland an Platz drei der kreativsten Werbeländer. Die weltweite Studie zählt, wo Kreativagenturen die meisten Preise bei internationalen Wettbewerben (u.a. D&AD, Cannes Lions) sammeln. Auf Platz 1 liegt die USA, gefolgt von Großbritannien.
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Greentech-Festival in Berlin. Ex-Weltmeister und neuer E-Mobilitätspapst Nico Rosberg macht jetzt auch in Events: Im Mai findet auf dem Berliner Flughafen Tempelhof sein mit zwei Partnern ins Leben gerufene Greentech Festival statt. Im Mittelpunkt steht das Thema Nachhaltigkeit, inklusive grüne Mobilität, nachhaltiger Konsum und zukunftsfähiger Lebensstil.
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NUR SO

Mein Lebenslauf der Niederlagen ...

... hört sich deprimierend an? Der Smarter Living Newsletter der New York Times sieht das anders und regt genau das an – einfach mal systematisch Pannen auflisten. Der Ansatz: Wenn etwas gut läuft, wissen wir meist, warum das so ist bzw. oft, machen wir uns gar nicht die Mühe, das näher zu analysieren. Wenn man allerdings etwas so richtig schön in den Sand setzt, bietet sich eine Gelegenheit, genau zu untersuchen, was warum schief lief und dann auch mal zu überlegen, wo uns möglicherweise ganz generell bestimmte Verhaltensweisen oder Eigenschaften immer wieder im Weg stehen. In dem Artikel wird Melanie Stefan, eine österreichische Wissenschaftlerin, die in Edinburgh am Centre for Discovery Brain Sciences tätig ist, als Beispiel angeführt: Vor einigen Jahren veröffentlichte sie ihren „CV of failures“ und animierte Kollegen Ähnliches zu tun. Mal im nächsten Jour Fixe versuchen ...?

Autor:
Steinbeis-SMI MedienMBA-Alumna Barbara Geier
B Connects. Barbara Geier Content Services
www.bconnects.net





Hier nochmal alle Links
https://www.techworld.com/picture-gallery/apps-wearables/top-tech-projects-for-social-good-3590324/

https://econsultancy.com/email-machine-learning-ai-case-studies/?cmpid=ECON-PULSE-EMEA-REG-060219&utm_medium=email&utm_source=newsletter&utm_campaign=ECON-PULSE-EMEA-REG-060219&adg=

https://www.merckgroup.com/content/dam/web/corporate/non-images/company/de/State-of-Curiosity-Report-2018-DE.pdf

 https://www.uktech.news/featured/2018-saw-highest-ever-level-of-investment-in-fintech-20190206

https://www.thedrum.com/news/2019/02/08/the-big-won-discover-the-best-countries-creativity-2018

https://greentechfestival.com/

https://www.nytimes.com/2019/02/03/smarter-living/failure-resume.html
http://melaniestefan.net/Mela_24Nov2017.pdf

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