Andreas Renner: Innovation entsteht durch Grenzverletzung

„Es ist total normal, dass Studierende nach der Vorlesung bleiben, um mit mir zu reden, wie sie ihre Idee umsetzen könnten.“ Was der Steinbeis-SMI-Dozent Andreas Renner regelmäßig erlebt, beschreibt genau, worin er den größten Vorteil eines Studiums an der Steinbeis School of Management and Innovation sieht: Theorie und Praxis treffen in den Seminaren aufeinander und befruchten sich gegenseitig. Sowohl die Lehrer als auch die Schüler arbeiten außerhalb der Hochschule meist noch in Unternehmen. Manche sind selbständig, andere kennen sich in Großkonzernen aus. „Das ist das reale Leben“, sagt Renner, „wer an der Steinbeis-Hochschule studiert, kann gleich am Montag im Büro abgleichen, ob das Gelernte auch in der Praxis funktioniert.“

Strategisches Marketing als Schlüssel zum Erfolg

Der Diplom-Kaufmann unterrichtet Strategisches Marketing, „eigentlich eine ganz klassische Disziplin“, wie er anfügt – und eine, die trotz digitaler Umbrüche immer noch ihre Daseinsberechtigung habe. „Mit modernen Methoden à la Silicon Valley zu arbeiten ist das eine“, berichtet er aus seinem eigenen Umfeld, „was im Strategischen Marketing gelehrt wird, ist die Logik, wie ich ein Unternehmen aufsetze.“ Da würden sich nur die wenigsten dran halten, aber ohne die gute alte Lehrbuch-Strategie laufe das oft ins Leere. Deshalb schult er die internationalen Standards wie den Business Model Canvas, um sich einen Überblick über die wichtigsten Schlüsselfaktoren seines Geschäftsmodells zu verschaffen. Oder er erklärt die Theorien des Harvard-Professors Michael Porter, der Wettbewerbsstrategien und die Wertkette veranschaulicht hat.

Auf den ersten Blick kuriose Geschäftsideen

Andreas Renner, Dozent für Strategisches Marketing
In Andreas Renners zweitägigen Seminaren erleben die Studierenden, wie sie – zufällig zusammengewürfelt – gemeinsam eine Idee produzieren, die sie zur Marktreife führen sollen. „Dass die Leute keinen gemeinsamen Hintergrund haben, führt zu superinnovativen Ansätzen“, sagt er. „Hätte ich genügend Geld, würde ich in jedes dritte Projekt investieren.“ Zu den kreativen Produkten gehört zum Beispiel ein Ballerina-Automat, den eine Arbeitsgruppe vor Diskotheken aufstellen wollte; für Frauen, die am späten Abend ihre High Heels ausziehen möchten. Ein anderes Team wollte einen Anzug für virtuellen Sex entwickeln. „Zunächst habe ich darum gebeten, an einer Hochschule doch bitte etwas mehr Ernsthaftigkeit walten zu lassen“, erinnert er sich, „doch heute denke ich, dass das gar nicht mal die schlechteste Geschäftsidee war.“ Innovation entstehe durch Grenzverletzung, fasst er die Erfahrung zusammen.
Das Studium an der Steinbeis-SMI erlebt er dabei als Turbo, der Menschen mit Berufserfahrung unter Gleichgesinnten innert kürzester Zeit noch fitter für die Herausforderungen der Zukunft macht.

Die Autorin Gabriele Spiller ist Medien-MBA-Alumna der Steinbeis-SMI und Journalistin. Im SMI-Blog stellt sie die Steinbeis School of Management and Innovation, ihre Dozenten und Studierenden vor.

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